Klasse 8b aus Misburg quizzt bei KiKa

 NEUE PRESSE, 12.12.2013

 Klasse 8b aus Misburg quizzt bei KiKa

Von Tobias Welz

Nicht immer verstehen sich Lehrer und Schüler als Team. Bei der KiKa-Show „4 gegen 4“ ist das anders – aber hier werden auch keine Noten verteilt. Lehrer und Schüler treten als Team an, um die Klassenkasse aufzustocken – 444 Euro nehmen die Sieger mit nach Hause. Heute um 20 Uhr spielen zwei Schüler und zwei Lehrer der Realschule Misburg gegen ein Quartett aus Kassel. Mine Plümer (40) ist seit vier Jahren Klassenlehrerin der 8b. Das ist die Klasse von Timo Scholz (14) und Vanessa Yeboah (14). Die Lehrerin hatte die Idee, bei der Show mitzumachen: „Unsere Klasse wird nächstes Jahr leider getrennt, vorher sollen meine Schüler nochmal zusammen was erleben.“ Als klar war, dass es ein TV-Auftritt wird, war die Aufregung groß: „Oh mein Gott, ich komme ins Fernsehen“, stellte Vanessa erschrocken fest, Klassenkamerad Timo reagierte eine Spur cooler: „Ach, das wird schon.“ Für den spannenden Auftritt zu viert vor den Live-Kameras im großen Fernsehstudio brauchte das Trio noch einen zweiten Lehrer. Sport- und Englischlehrer Thomas Kessel (47) wurde dazugerufen: „Er musste einfach mit. Ich wusste, er hat Humor und ist für so etwas auf jeden Fall zu haben“, freut sich seine Kollegin Plümer über die Unterstützung. Sie unterrichtet besonders gern Wirtschaft, Erdkunde und Deutsch: „Ich wollte schon immer Lehrerin werden. Ich liebe meine Klasse und bin richtig traurig, wenn wir nächstes Jahr getrennt werden.“ Auch sie hat viel Humor. Und den braucht sie auch: Ihre Klasse schenkte ihr zum 40. Geburtstag ein Frühstücksbrettchen mit der Aufschrift „Na toll, sollte morgen die Welt untergehen, habe ich mein ganzes Leben in der Schule verbracht“. Kessels Spezialität ist das Verteilen von „Extra Work“ – dahinter verbergen sich Strafarbeiten. Die werden etwa fällig, wenn in seinem Englisch-Unterricht verbotenerweise deutsch gesprochen wird. Der Lehrer hat außerdem ein kurioses Hobby – er sammelt Kuschel-Elche. Die lustigsten Exemplare bringt er auch mal mit in den Unterricht. „Einer kann schnarchen, ein anderer tanzt“, erklärt der 47-Jährige und lacht. „Wir haben viel Spaß mit Herrn Kessel, lernen aber auch eine Menge“, beschreibt Timo seinen Lehrer. Die Erwachsenen und das Schülerduo wirken wie eine sehr gut eingespielte Einheit. „Wir kennen uns sehr gut, tauschen jetzt nochmal ganz genau unsere Stärken und Schwächen untereinander aus“, erklärt Vanessa das Erfolgsrezept. Die Gegner beim Spiel „4 gegen 4“ können sich also auf ein hartes Match gefasst machen. Der Rest ihrer Klasse darf übrigens auch mit ins Fernsehstudio des Senders nach Erfurt fahren. Sie wollen ihr Team kräftig unterstützen. Sogar Martin Deiwick (43), Schulleiter der Realschule Misburg, fährt mit: „Das lasse ich mir nicht entgehen. Ich ziehe vor den Schülern und meinen Kollegen den Hut.“ Etwas Lehrreiches soll bei der Fahrt ins Fernsehstudio am Ende außerdem herausspringen: „Bei dem Ausflug werden die Schüler nicht nur ganz viel Spaß haben, sondern auch viele interessante Erfahrungen zum Thema Medien sammeln.“

Die KiKa-Show „4 gegen 4“ findet bis zum 19. Dezember (Montag bis Donnerstag, 20 Uhr) achtmal statt. In jeder Sendung treten zwei Schulen gegeneinander an. Jedes Team besteht aus zwei Schülern und zwei Lehrern. Während der Spiele müssen die Schüler das Können, Wissen und Geschick ihrer Lehrer richtig einschätzen – und umgekehrt. Beispiel: Eine Ballmaschine schießt 30 Tischtennisbälle auf die Schüler. Die Lehrer müssen tippen, wie viele Bälle ihre Schüler fangen. Wer mehr bietet, spielt. Liegen die Lehrer falsch, gehen die Punkte an den Gegner. Das Gewinner-Quartett erhält 444 Euro für die Klassenkasse.